U20 verliert EM-Auftakt gegen Titelverteidiger
17th November 2024
Rugby Deutschland
Fotografiert von Rugby Europe
Wie schon am Vortag die deutschen U18-Junioren, so hat auch die deutsche U20 ihr erstes Spiel bei den Rugby Europe Championships in Prag (CZE) gegen den Titelverteidiger klar verloren. Das Team von Head Coach Curtis Bradford musste sich den klar favorisierten Niederlanden zwar mit 34:61 (27:34) geschlagen geben, deutete zwischenzeitlich aber an, dass man durchaus auf diesem Niveau mithalten und auch einen Favoriten ordentlich ärgern kann. Weiter geht es für Rugby Deutschlands U20 im Halbfinale der Runde um die Plätze fünf bis acht am Mittwoch, den 20.11. um 13.30 Uhr gegen Polen.
Trainer Curtis Bradford: „Wir hatten einen schwierigen Start in dieses Spiel, und es sah für viele danach aus, als würden wir hier eine ganz herbe Niederlage kassieren. Aber dann haben die Jungs sich stark zurück gekämpft und gezeigt, dass sie auf diesem Level durchaus mithalten können. Ich denke, insgesamt können wir stolz sein auf diese Leistung gegen den Champion. Allerdings wurde auch deutlich, dass Fehler auf diesem Niveau auch unmittelbar und hart bestraft werden. Und da haben wir den Niederländern einfach zu viele Möglichkeiten gegeben zu punkten. Wir haben noch viel zu tun, aber das war ein ordentlicher erster Schritt in diesem Turnier.“
Die Niederländer zeigten früh eindrucksvoll, warum sie als klarer Favorit in diesem Duell galten. Nach zehn Minuten hatten sie gegen noch völlig überforderte deutsche Junioren schon drei Versuch gelegt und führten mit 21:0. Bis dahin war Rugby Deutschland noch gar nicht richtig im Spiel und brachte sich zudem in einigen Szenen selbst in Bedrängnis, als etwa die ersten drei Gassen verworfen wurden, was Oranje jeweils zu nutzen wusste, um sofort wieder Druck auszuüben und so auch zu Punkten zu kommen. In der 15. Minute allerdings tankte sich Quentin Moughty regelrecht bis ins Malfeld durch und brachte die ersten deutschen Punkte auf die Anzeigetafel. Und nur vier Minuten später profitierte man von einem Fehlpass, als ein Niederländer zwar die halbe deutsche Verteidigung umlief, dann den Ball aber in deutsche Hände abgab. Im Konter ging das Spielgerät erneut u Moughty, der die letzten Meter ins Malfeld machte. Alexander Lott erhöhte, wie auch beim ersten Versuch, sicher.
Nachdem Vinzenz Maier mit Gelb und einer Zeitstrafe vom Platz musste, verwandelte das niederländische Team zwar den fälligen Straftritt für drei Punkte, aber nach dem Ankick blockte auf der anderen Seite Lennox Wiese einen Oranje-Kick, setzte nach und erlief den Ball im Malfeld zum nächsten erhöhten Versuch (25.). Nach den ersten zehn äußerst schwierigen Minuten war das deutsche Team jetzt drin im Spiel und insgesamt gleichwertig. Das Oranje-Team, das merklich überrascht schien ob des Comebacks der Deutschen, nutzten den nächsten Straftritt, um weitere Punkte zu verbuchen (31.). Kurz darauf tat Alexander Lott es ihm allerdings gleich und verkürzte wieder auf drei Punkte Abstand (34.).
Mit ihrem überlegenen Gedränge schafften sich die Niederländer aber wiederum eine gute Plattform für einen weiteren erhöhten Versuch, doch wiederum beantwortete das Alexander Lott mit einem weiten Straftritt zum 27:34-Pausenstand aus deutscher Sicht.
Auch im zweiten Durchgang hatten die Niederländer den besseren Start. Nach einer Gasse fünf Meter vor dem deutschen Malfeld bildete sich das Paket und war von den Deutschen nicht aufzuhalten – 41:27 (43). Und wenig später wurde ein Befreiungskick von Christopher Hennig geblockt und im Malfeld erlaufen (51.).
Die Jung-Adler sahen sich in dieser Phase wieder massiven niederländischen Angriffen ausgesetzt. Sie hielten zwar besser dagegen als zu Beginn der ersten Hälfte, konnten aber Punkte nicht wirklich verhindern, sodass ein weiterer Straftritt und noch ein erhöhter Versuch dazukamen und Oranje weiter davonziehen konnte. Weil die RD-XV zudem lange in der Verteidigung gebunden war, hatten sich auch kaum den Ball in der Hand, um selbst angreifen zu können. Und auch in einer Phase, wo man sich mal minutenlang vor dem niederländischen Malfeld festsetzen konnte, wollten die letzten Zentimeter über die Mallinie lange nicht gelingen, bis Lennox Wiese dann doch drei Verteidiger abwehren und zum erhöhten Versuch einlaufen konnte (75.). Den Schlusspunkt setzte allerdings das Oranje-Team mit einem weiteren verwandelten Straftritt kurz vor dem Schlusspfiff.
Punkte:
7:0 (4.) Versuch & Erhöhung NED
14:0 (5.) Versuch & Erhöhung NED
21:0 (10.) Versuch & Erhöhung NED
21:7 (14.) Versuch Quentin Moughty & Erhöhung Alexander Lott
21:14 (18.) Versuch Quentin Moughty & Erhöhung Alexander Lott
24:14 (24.) Straftritt NED
24:21 (25.) Versuch Lennox Wiese & Erhöhung Alexander Lott
27:21 (31.) Straftritt NED
27:24 (34.) Straftritt Alexander Lott
34:24 (38.) Versuch & Erhöhung NED
34:27 (40.) Straftritt Alexander Lott
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41:27 (43.) Versuch & Erhöhung NED
48:27 (51.) Versuch & Erhöhung NED
51:27 (60.) Straftritt NED
58:27 (61.) Versuch & Erhöhung NED
58:34 (75.) Versuch Lennox Wiese & Erhöhung Alexander Lott
61:34 (79.) Straftritt NED
Gelbe Karten: Tobias Nota (69.) / Vinzenz Maier (24.)
Schiedsrichter: Nicolae Fratila (ROM), Alberto Favaro (ITA), Ondrej Fort (CZE)
Startaufstellung Rugby Deutschland:
1 Mattes Bachmann – 2 Nick Hill – 3 David Jahn – 4 Nikias von der Lohe – 5 Simon Lüders – 6 Quentin Moughty – 7 Conrad Voigt – 8 Vinzent Maier – 9 Lando Backer – 10 Christopher Hennig – 11 Louis Callow – 12 Markus Medcraft – 13 Cedric Eichholz – 14 Lennox Wiese – 15 Alexander Lott
16 Jaden Gliatis – 17 Erik Sunko – 18 Lukas Förster – 19 Richardt Huber – 20 Richard Porsche – 21 Tom Hill – 22 Max Kammholz – 23 Vincent Peterburs – 24 Thore Christiansen – 25 Till Sengewitz – 26 Luis Reutner