EM: Überzeugender Sieg für U20-Junioren

20th November 2024

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Rugby Deutschland

Fotografiert von Martin Flousek / Rugby Europe

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Wie bereits die U18 an gleicher Stelle am Vortag, so haben auch die deutschen U20-Junioren der klaren Auftaktniederlage bei den Rugby Europe Championships in Prag (CZE) eine überzeugende Leistung und einen eindrucksvollen Sieg im zweiten EM-Spiel folgen lassen. Gegen Polen setzte sich das Team um Headcoach Curtis Bradford auch völlig verdient mit 46:33 (19:19) durch und wird nun am Sonntag (24. November) voraussichtlich um 13.30 Uhr um den fünften Platz spielen. Gegner wird dann EM-Gastgeber Tschechien sein, der die Schweiz mit 38:8 besiegen konnte.

Trainer Curtis Bradford: „Wir sind natürlich sehr zufrieden mit diesem Spiel und dieser Leistung. Ja, wir haben zwischenzeitlich ein paar Mal die Kontrolle verloren, weil wir etwas undiszipliniert und unkonzentriert verteidigt haben. Aber die Präzision im Spiel und die Sicherheit im Spiel in die Breite waren sehr gut, und das hat uns das Spiel heute letztlich verdient gewonnen.“

Bei schwierigen Wind-Bedingungen entwickelte sich ein zumeist ausgeglichenes Spiel, das von Beginn an hin und her wogte, bei dem allerdings auch auf beiden Seiten einige Passfehler passierten. Polen bestimmt das Spiel mit dem Sturm und an den Kontakten, während die deutschen Junioren am gefährlichsten wurden, wenn der Ball schnell und weit durch die Hände der Hintermannschaft lief. Und so fiel auch der erste Versuch mit einem schnellen Angriff, an dessen Ende Kapitän Christopher Hennig nach einer sehenswerten Passfinte mittig ablegte und Alexander Lott erhöhte (4.).

Polen versetzte sich weiter auf ihr Sturmspiel und erarbeitete sich so immer wieder gute Angriffspositionen. Nach einer knappen Viertelstunde gelang so auch erst der Ausgleich und dann sogar per Straftritt die erste Führung. Doch die Deutschen blieben bei ihrem Spielplan, und wurde dafür mit dem zweiten Versuch belohnt, als diesmal Max Kammholz nach einem Überkick von Hennig nach rechts ins Malfeld einlief (22.). Wieder schien der Erhöhungskick erfolgreich, doch die Punkte wurden unverständlicherweise nicht gegeben.

In der Folge bekam Polen einige Straftritte zugesprochen, vor allem am starken Gedränge, zugesprochen, und nicht weniger als drei davon wurden in Punkte und damit in eine 19:12-Führung umgemünzt. Doch als kurz vor der Pause ein polnischer Spieler wegen eines hohen Tacklings die Gelbe Karte sah, nutzte das RD-Team die Möglichkeit: Gasse nahe des polnischen Malfelds, das Paket schob stark an und wurde illegal zum Zusammenbruch gebracht. Der Schiedsrichter entschied auf Strafversuch und stellte so den 19:19-Pausenstand nach einer unterhaltsamen erste Halbzeit her.

Die Deutschen kamen hellwach aus der Kabine und nutzten direkt die nächste sich bietende Chance mit einem schnellen Angriff über die linke Seite, den Louis Callow abschloss und Lott erhöhte (41.). Die Polen schienen mehr Mühe zu haben, wieder ins Spiel zu kommen und hatten in dieser dominanten deutschen Phase kaum etwas dagegenzusetzen. Nach einer kurz eigeworfenen Gasse lag Nikias von der Lohe im Malfeld, aber der Gasse-Einwurf war nicht gerade, und der Versuch wurde nicht anerkannt. Dennoch blieben die Jung-Adler klar am Drücker, und schon in der 48. Minute gelang der nächste reguläre Versuch, als Rugby Deutschland das Spiel wieder schnell und breit machte und erneut Kammholz den Versuch legte, den Lott neuerlich erhöhte zur 33:19-Führung.

Das deutsche Team blieb klar Spiel bestimmend und baute seine Führung weiter aus: Fehlpass Polen, Hennig war mit dem Fuß zur Stelle und kickte den Ball weit nach vorn, wo ihn Louis Callow holte und den Versuch legte (60.). Doch in der Schlussphase bäumte sich Polen noch einmal auf, kam mit seinen wuchtigen Stürmern noch zu zwei erhöhten Versuchen und war plötzlich wieder bis auf fünf Punkte dran. Zwischendrin hatte Christopher Hennig einen Straftritt knapp verzogen, machte es dann in der 78. Minute besser und besorgte so die Vorentscheidung. Doch einen Pfeil hatte Deutschland noch im Köcher. Trotz ziemlich hitziger letzter Minuten mit mehreren Karten gelang Markus Medcraft auf links noch ein starker Durchbruch. Der wurde zwar gestoppt, aber dann verlagerte man den Ball schnell und sicher ganz nach rechts, wo am Ende Cedric Eichholz mit seinem Versuch zum 46:33 den Schlusspunkt setzte.

Punkte:
0:7 (4.) Versuch Christopher Hennig & Erhöhung Alexander Lott
7:7 (12.) Versuch & Erhöhung POL
10:7 (15.) Straftritt POL
10:12 (22.) Versuch Max Kammholz
13:12 (26.) Straftritt POL
16:12 (36.) Straftritt POL
19:12 (38.) Straftritt POL
19:19 (40.+) Strafversuch GER
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19:26 (41.) Versuch Louis Callow & Erhöhung Alexander Lott
19:33 (48.) Versuch Max Kammholz & Erhöhung Alexander Lott
19:38 (60.) Versuch Louis Callow
26:38 (65.) Versuch & Erhöhung POL
33:38 (75.) Versuch & Erhöhung POL
33:41 (78.) Straftritt Christopher Hennig
33:46 (80.) Versuch Cedric Eichholz

Gelbe Karten: POL (40.) / Max Kammholz (75.), Richard Porsche (79.)
Rote Karte: POL (80.+) / ---
Schiedsrichter: Diogo Miranda (POR), Ignacio Munoz Martin (ESP), Jomas Dolezil (CZE)

Startaufstellung Rugby Deutschland:
1 Mattes Bachmann - 2 Nick Hill - 3 Jaden Gliatis - 4 Nikias von der Lohe - 5 Simon Lüders - 6 Till Sengewitz - 7 Conrad Voigt - 8 Vinzenz Maier - 9 Tom Hill - 10 Christopher Hennig - 11 Louis Callow - 12 Cedric Eichholz - 13 Lennox Wiese - 14 Max Kammholz - 15 Alexander Lott

16 Lukas Förster - 17 David Jahn - 18 Luis Reutner - 19 Richardt Huber - 20 Richard Porsche - 21 Thore Christiansen - 22 Lando Backer - 23 Vincent Peterburs - 24 Markus Medcraft - 25 Erik Sunko - 26 Quentin Moughty